Die Gemeinde Bietigheim arbeitet seit vielen Jahren aktiv an einer gesteuerten Gemeindeentwicklung. Besonders gelungene Beispiele hierfür sind die Spielplatzstudie, die Erneuerung und Erweiterung des Kinderbetreuungsangebotes sowie die Entwicklung von kompakten Neubaugebieten mit gleichzeitiger Verbesserung bestehender Baugebiete durch zeitgemäße Bebauungspläne. Auch die städtebauliche Sanierung mit Fördermitteln von Land und Bund wird in Bietigheim als wichtiger Impulsgeber für die Weiterentwicklung der Gemeinde genutzt. So laufen gerade die Sanierungsgebiete „Alter Ortskern“ und „Bahnhofsumfeld II“ erfolgreich und sind Motor für öffentliche und pri-vate Entwicklungen innerhalb der Gemeinde.
Neben der Gemeindeverwaltung engagierten sich auch die Bietigheimer Bürgerinnen und Bürger aktiv in der Gestaltung ihres Lebensumfelds. Sie wurden von Anfang an bei der Fortschreibung des nun vorliegenden Gemeindeentwicklungskonzeptes informiert, befragt und einbezogen. Um das seit 2017 laufende Entwicklungskonzept zu evaluieren und alle aktuell laufenden und zukünf-tigen Entwicklungsmaßnahmen in einen Gesamtzusammenhang zu bringen und gezielt zu steuern, beauftragte der Gemeinderat das Büro SCHÖFFLER.stadtplaner.architekten mit der Fortschreibung ihres Gemeindeentwicklungskonzeptes (GEK).
Ein zentraler Bestandteil der Konzeptfortschreibung war die Evaluation des GEKs von 2017. Anhand der Ergebnisse wurde deutlich, was schon umgesetzt worden ist, worauf man aufbauen und wie die Umsetzung gestaltet werden kann. Auf dieser Grundlage wurden neue Ziele und Maßnahmen für verschiedene Handlungsfelder erarbeitet und mit dem Gemeinderat und den Ämtern rückgekoppelt.
Bestehende Planungen und Konzepte wurden dabei durch umfassende Bestandsaufnahmen und die Beteiligung der Öffentlichkeit ergänzt. Thematische Schwerpunkte liegen auf der zukunftsfähigen Umgestaltung der Ortsmitte mit neuen Nutzungen sowie der Entwicklung zukunftsfähiger und ressourceneffizienter Siedlungs- und Gewerbestrukturen. Das Konzept verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der neben städtebaulichen Aspekten auch Themen wie Ökologie, soziale Infrastruktur, Versorgung, Mobilität und Freizeit umfasst.
Die Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzepts versteht sich als interdisziplinäre Gemeinschaftsaufgabe von externen Fachplanern und der Gemeindeverwaltung. Eine breite und intensive Bürgerbeteiligung spielt dabei eine zentrale Rolle. Die aktive Mitwirkung der Bevölkerung trägt dazu bei, Planungsprozesse nachvollziehbar und transparent zu gestalten. So wurde als Start der Fortschreibung im April 2023 eine Informationsveranstaltung mit anschließendem Workshop durchgeführt. Daraufhin folgten im Mai 2024 Interviews mit 20 sogenannten Schlüsselpersonen aus der Gemeinde.
Zudem konnte sich die interessierte Bürgerschaft bei einer Vor-Ort-Beteiligung im Juli 2024 anhand von konkreten Planungsideen zum Thema Kirchplatzgestaltung in der Ortsmitte in das vorliegende Konzept einbringen. Die hierbei gewonnenen Informationen, Ideen und Impulse sind in die weitere Konzeptentwicklung eingeflossen und spiegeln somit die Perspektiven der Bietigheimer Bürgerschaft wider. Das Gemeindeentwicklungskonzept ist ein informelles Planungsinstrument. Es definiert Ziele und Maßnahmen für die zukünftige Entwicklung, legt Schwerpunktbereiche fest und dient dem Gemein-derat als langfristiger Orientierungsrahmen. Das Konzept ist wieder fortschreibungsfähig angelegt und wurde als Leitbild verabschiedet. Um auf Veränderungen reagieren zu können, wird es in regelmäßigen Abständen überprüft, evaluiert und bei Bedarf angepasst. Damit ist das GEK kein starres Dokument, sondern ein dynamischer Prozess, der die Entwicklung Bietigheims über viele Jahre hinweg begleitet und lenkt.