Das Kreuz auf der Friedhofskapelle
Das Kreuz auf der Friedhofskapelle
Geschichte der Friedhofskapelle
"Nachdem den Eheleuten Johannes Adam Ganz (Hirschwirt) und Magdalena geb. Kambeitz zwei taubstumme Kinder geboren waren, legten sie im Jahr 1753 ein Gelübde ab. Sie gelobten "eine kleine Kapelle, etliche 100 Schritte vom Dorf, auf der sogenannten Herrgottswiese, zu Ehren des gegeißelten Heilandes, aus Steinen erbauen zu lassen". Mit dem Bau wurde noch im Jahr 1753 begonnen. Die Maße waren in der Höhe etwa 3,60 m und in der Länge etwa 2,70 m. In der Breite befand sich ein Postament in Form eines Altares, worauf das Bildnis des gegeißelten Heilandes zu stehen kommen sollte. Am 03.12.1754 gestattete der Bischof das Bildnis Christi Flagellati "ohne Prozession und Segen" von den Eheleuten einzusetzen. Er machte jedoch zur Bedingung, dass in dieser Kapelle niemals eine öffentliche Andacht abgehalten werden dürfe oder eine Prozession dahin geführt werde. 110 Jahre später (ca. 1864) wurde die kleine Kapelle vermutlich abgebrochen und neu aufgebaut. Die Tür- und Fensterstürze sind dabei erhalten geblieben. Am Türsturz befindet sich die Aufschrift: "Marien Kapelle", eingemeißelt wurde die Jahreszahl 1864. Heute misst die kleine Kapelle im Außenmaß in der Länge 4,30 m und in der Höhe 4,45 m. Über den Verbleib des Bildnisses von der Geißelung Christi und der vermutlich später angefertigten Statue ist nichts bekannt. Auf der sogenannten Herrgottswiese befindet sich heute der neue Friedhof. Die kleine Kapelle lädt Friedhofsbesucher zu einem stillen Gebet ein."
Einzigartig ist auch hier wieder das gen Westen ausgerichtete Kreuz auf dem Dach über dem Chorraum. Auch dieses Kirchlein ist, ebenso wie einst die alte Kirche (Kapelle) nicht geostet, wie ansonsten üblich. Das schlicht wirkende Kreuz erfüllt gleichzeitig zwei Aufgaben. Einerseits erinnert sein Längsbalken an einen Turm. Eben jenen Turm, der dem kleinen Kirchlein eigentlich fehlt. Andererseits weist es das Gebäude weithin sichtbar als Gotteshaus aus. Ganz modern wirkt der mit Kupferblech verkleidete sechseckige "Turm".