Der Gemeindewald prägt das Landschaftsbild unserer Gemeinde. Er erfüllt viele wertvolle und unterschiedliche Funktionen. Jogger, Radfahrer, Spaziergänger, Reiter, Jäger und die Gemeinde selbst für Forsterträge nutzen den Wald. Gleichzeitig ist er landschaftsbildprägende Naturkulisse und Schutzraum für Pflanzen und Tiere.

Die Gemarkung Bietigheim ist zu 35,47 % bewaldet. Die Waldlfläche beträgt zusammen rund 493 Hektar und umfasst Hardt- und Auewald (Dammwald), davon entfallen 283 Hektar auf den Hardtwald und 210 Hektar auf den Auewald.

Lage

Der Gemeindwald Bietigheim liegt etwa häufig konzentriert im Osten der Gemarkung auf der Niederterasse und bildet zusammen mit den Gemeinden Malsch und Durmersheim den geschlossen Waldkomplex der südlichen Hardt. Die zweite Hälfte liegt westlich des Gestadebruchs in der Rheinniederung.
Aufgeteilt ist der Gemeindewald in insgesamt 2 Distrikte welche sich wiederum in einmal 10 und einmal 15 Abteilungen gliedern. Auf der Hardt liegen die 10 Abteilungen des Distrikt 1, im Bereich des Dammwaldes die 15 Abteilungen des Distrikt 2.

Geologie und Böden

Entsprechend seiner Lage auf der Hardt und in der Rheinniederung sind die Standortverhält-nisse im Gemeindewald sehr unterschiedlich.
Auf der Hardt überwiegen im Wald Sandböden mit nur mäßiger Wuchsleistung. Ensprechend ist die Baumartenwahl auf trockenheitsresistentere Arten eingeschränkt.
In der Rheinniederung gibt es überwiegend Auelehme mittlerer bis guter Leistungsfähigkeit. In den Auewaldteilen bestehen günstige Bedigungen für intensiv gemische und baumartenreiche Edellaubbaum- und Eichenwälder mit überwiegend guten Voraussetzungen für die Wertholzproduktion.

Baumarten

Durch den Orkan Lothar 1999 wurde die Struktur des Gemeindewaldes völlig verändert. Knapp 40 % des Gemeindewlades wurde vom Orkan umgeworfen. Insbesondere der Hardtwald wurde großflächig zerstört. Die Bestände in der Aue waren vergleichsweise gering betroffen. Die Baumartenzusammensetzung wurde hierdurch radikal verändert. Die Wiederbewaldung der Sturmflächen setzte deutliche Akzente beim Laubholz, welche mittlerweile in der Summe einen Flächenanteil von 75 % haben. Eine Einzelbaumart überwiegt allerdings nicht. Eine Vielzahl von Baumarten weisen Werte zwischen 7 und 10% Flächenanteil auf, nämlich Buche, Roteiche, Stieleiche, Bergahorn, Wirtschaftspappel und Roterle. Nur knapp dahinter rangieren Hainbuche und Esche mit 6 bzw. 5%. Der Anteil von Nadelholzbeständen sank von gut 50 auf 1/3 der Gesamtwaldfläche.

Wasserschutz

Der Gesamte Bietigheimer Gemeindewald liegt in einem Wasserschutzgebiet und ist damit gesetzlich geschützt.

FFH-Gebiet

Insgesamt 339 ha Wald (67 % der Forstlichen Betriebsfläche) liegen im FFH-Gebiet, Vogel-schutzgebiete kommen hingegen nicht vor.

PEFC-Zertifizierung

Bereits seit 2001 ist der Gemeindewald Bietigheim nach PEFC ("Pan European Forest Certifikation", deutsch:" Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen") zertifiziert und somit berechtigt, Holz aus zertifizierter nachhaltiger Waldbewirtschaftung nach dem deutschen PEFC-System anzubieten. Die Standards dieses Programms werden im Gemeindewald im Rahmen eines naturnahmen Waldbaus optimal erfüllt. Dieser umfasst den Aufbau, die Pflege und die Erhaltung möglichst naturnaher, standortgerechter und stabiler Wälder, die ihren Waldfunktionen gerecht werden.